Nach einer anstrengenden Saisonvorbereitung und einigen Abgängen starteten am Samstag die B-Mädels in die neue Saison. Glückerweise ging es gegen einen Gegner, der nur mit einer 9er Mannschaft antritt: „da wir heute nur 11 Mädchen im Kader haben, ist es schön wechseln zu können.“ So Hannah Brauer, Co-Trainerin.

Chefcoach Volker Brauer hatte die Mädels gut eingestellt, so begannen sie sehr konzentriert in einer 3-1-3-1 Grundordnung. Die Bevergernerinnen erspielten sich eine Chance nach der anderen und standen defensiv stabil. Torhüterin Christina Rettinger hatte zu Beginn wenig bis gar nichts zu tun. Allerdings dauerte es noch bis zur 13. Minute, bis der Ball endlich im Netz zappelte. Milena Dierkes brachte von rechts eine schöne Ecke rein, die noch durch eine Nordwalderin geklärt werden konnte allerdings nur in die Mitte. Dort wartete Zoe Dierkes und verwandelte den Nachschuss aus der zweiten Reihe: „Genau das haben wir im Training besprochen, ruhig mal als Libero mit vorrücken und den Abschluss suchen, “ freute sich Volker Brauer, das dieser Plan aufging. In der Folge spielten die Nordwalderinnen deutlich offensiver, konnten sich aber nicht zwingend vor das Tor kombinieren. In der 29 Minute jedoch eine ähnliche Situation wie zuvor beim 1 zu 0.

Ecke Nordwalde, der Ball konnte nicht aus dem 16er geklärt werden. Diese Chance ließ sich Pia-Marie Hols nicht entgehen und schob zum Ausgleich ein. Nun waren aber wieder die Bevergernerinnen zwingend überlegen, sie merkten, hier saß heute nach der miserablen letzten Saison ein erstes Erfolgserlebnis drin. Bis zur Pause gab es einen Angriff nach dem anderen. Glücklich in dieser Phase war, dass Christina Rettinger durch sehr überlegtes Herauslaufen ein ums andere Mal ihr Tor bei den schnellen Kontern sauber hielt und somit einen Rückstand verhinderte. Kurz vor der Pause konnte dann Natalie Greve durch ein wunderschönes Solo wieder zum 2:1 erhöhen. Somit gingen die Bevergernerinnen mit einer knappen aber hochverdienten Führung in die Pause.
In der zweiten Hälfte hatte Trainer Volker Brauer seine Mädels deutlich defensiver eingestellt: „Ich erwartete schon, dass der Gegner mit Schwung aus der Pause kommt“. So ließ er zunächst die Spielmacherin Sophia Kampling auf der Bank und spielte mit den zwei Abräumerinnen vor der Abwehr, Larissa Brauer und Jessica Greywe. Diese taktische Umstellung sollte sich zunächst auszahlen. So kam plötzlich eine Nordwalderin völlig frei im Halbfeld an den Ball und konnte alleine aufs Tor zulaufen. Nur auf Kosten eines Freistoßes konnte diese durch Larissa gestoppt werden: „Ich merkte, dass ich keine Chance mehr hatte an den Ball zukommen, da blieb mir nur noch ein taktisches Foul“, glücklich, dass der Schiedsrichter in dieser Situation nur auf Freistoß entschied, es wäre sicherlich auch die Interpretation möglich gewesen, Rot zu ziehen. In der 52. Minute allerdings half das alles nichts mehr. Kira-Sophie Kraul aus Nordwalde traf zum erneuten Ausgleich. „Da dachte ich, ok das Spiel ist gelaufen, aber die Mädels haben Moral bewiesen und sind nochmal richtig mit Schwung gekommen“, freute sich Volker Brauer. So war es nur folgerichtig, dass Sophia Kampling sich in der 65. Minute mit dem erneuten Führungstreffer für eine solide Leistung belohnte. Leider merkte man dann wieder deutlich die konditionelle Schwäche der Bevergernerinnen. „In der Phase waren wir völlig unkonzentriert und viel zu weit weg von unseren Gegenspielerinnen“, bemerkte Hannah Brauer. So kam eins zum anderen und in der 76. Minute lag der Ball auf einmal im Netz. Vorrausgegangen war ein von Volker Brauer moniertes Handspiel: „Ich darf da nicht mehr von der Seite reinrufen. Unsere Spielerinnen haben völlig das Spiel eingestellt.“ So konnte Nina Witt völlig ohne Gegenwehr zum 3 zu 3 Endstand einschieben. Die Bevergernerinnen hatten gedacht, es müsse Freistoß geben und sich nicht mehr um den Ball gekümmert. Die letzten Minuten inklusive Nachspielzeit warf Bevergern dann noch einmal alles nach vorne, sollte aber nicht belohnt werden. „Das ist schon ärgerlich, da wirst du kurz vor Ende im 16er niedergerissen und der Schiri steht daneben, aber pfeift nicht“, kommentierte Sophia Kampling die entscheidende Szene in der Schlussphase. „Dafür hätte es Elfmeter geben müssen, so hätten wir uns für die Leistung heute noch belohnen können. Generell kann man über die Leistung des Schiedsrichters diskutieren, aber das soll nicht der Grund sein, wieso wir nur einen Punkt geholt haben. Es gab zwei bis drei strittige Szenen, aber ob ich die so gesehen hätte, ich weiß es nicht. Wir müssen einfach mehr Kondition bekommen. Dann können wir auch über 80 Minuten konzentriert gegen den Ball spielen und es wird mit Sicherheit nicht der letzte Punkt in dieser Saison gewesen sein.“ zog Coach Volker Brauer ein abschließendes Resümee. Auch Stefan Schlätker, Ersatztrainer von Nordwalde (Andre Witt war verhindert) sagte nach dem Spiel: „Leider war Bevergern uns heute deutlich überlegen, glücklich für uns einen Punkt mit nach Hause zunehmen.“

JSG Bevergern/Rodde -1. FC Nordwalde 3:3

1:0 Dierkes (13) 1:1 Hols(29)
2:1 Greve (34) 2:2 Kraul(52)
3:2 Kampling(65) 3:3 Witt(76)

JSG Bevergern/Rodde: Rettinger, Dierkes, Janzen, Dierkes, Brauer, Greywe, Kampling, Greve, Greve, Köchling, Gövert. Brauer(Trainer)
FC Nordwalde: Hols, Bröcking, Witt, Höffker, Abeler, Kraul, Scheimann, Seegers, Witt, Bröcking, Mosiadz, Schröer, Wiedau